Auswechseln eines Antriebsriemens: Spielt die Rotationsrichtung eine Rolle?

27/03/2017

Das Auswechseln eines Steuerriemens ist keine leichte Aufgabe: In den meisten Fällen werden Sie sowohl den Keilrippenriemen als auch einige Nebenaggregate entfernen müssen. Sobald das erledigt ist, müssen Sie natürlich herausfinden, wie Sie alles wieder zusammensetzen. Eine Frage, die in diesem Zusammenhang häufig aufkommt, lautet: Ist es möglich, den Steuerriemen und den Keilrippenriemen verkehrt herum einzubauen? Mit anderen Worten: Haben diese Riemen eine Rotationsrichtung? Wir werden diese Frage sowohl für den Steuerriemen als auch für den Keilrippenriemen beantworten. Machen wir uns an die Arbeit!

Der Steuerriemen: Immer in Pfeilrichtung?

Aus rein technischer Sicht ist ein neuer Steuerriemen vollkommen symmetrisch, was bedeutet, dass er keine Rotationsrichtung hat. „Wozu haben die Steuerriemen dann Richtungspfeile?“, werden Sie sich fragen. Wenn Ihr neuer Steuerriemen Steuermarkierungen hat, dann befinden sich ähnliche Markierungen an den Riemenscheiben/am Motor. Die Richtungspfeile dienen Ihnen nur als Hilfe beim Ausrichten der Steuermarkierungen. Ihre Verwendung ist keineswegs obligatorisch, denn – wie bereits erwähnt – ein neuer Steuerriemen kann in beide Richtungen betrieben werden.
Auswechseln eines Antriebsriemens: Spielt die Rotationsrichtung eine Rolle?  Die Richtungspfeile können Ihnen beim Ausrichten der Steuermarkierungen helfen.

Denselben Steuerriemen erneut einbauen?

Wenn ein Steuerriemen ordnungsgemäß eingebaut ist und die Riemenspannung korrekt ist, sollte man ihn nicht mehr anrühren – auch dann nicht, wenn man plötzlich feststellt, dass die Pfeile in die „falsche“ Richtung zeigen. Sobald das Fahrzeug einmal in Betrieb war, ist es nicht mehr möglich, den Steuerriemen zu entfernen und erneut zu verwenden: Er muss dann leider entsorgt werden, da ein Steuerriemen nur einmal eingebaut (und gespannt) werden sollte.

Wie sieht es mit dem Keilrippenriemen aus?

Für neue Keilrippenriemen gilt das Gleiche wie für neue Steuerriemen: Die meisten Mechaniker bauen den Keilrippenriemen allerdings so ein, dass sie die aufgedruckte Schrift lesen können (d. h. nicht verkehrt herum). Ein neuer Keilrippenriemen ist ebenfalls vollkommen symmetrisch und hat keine Rotationsrichtung.

Wichtig ist jedoch, dass ein benutzter Keilrippenriemen immer so eingebaut wird, dass er wieder in die ursprüngliche Richtung läuft. Es empfiehlt sich daher, einen Pfeil auf den Riemen zu zeichnen, bevor man diesen entfernt. Wenn man den Riemen in die entgegengesetzte Richtung wieder einsetzt, dann befinden sich die Rippen in anderen Scheibenrillen, als denjenigen, an die sie sich im Laufe der Zeit bereits angepasst haben. Das bedeutet, dass sich der Riemen wieder an ein neues Abriebmuster anpassen muss, was zu einem gefährlichen Verlust der Riemenspannung führt.

Zusammenfassend können wir die Frage aus der Überschrift getrost mit einem überzeugten „nein, sie spielt keine Rolle“ beantworten. Die Automobiltechnologie kommt jedoch nicht zum Stillstand, so dass es durchaus denkbar ist, dass in Zukunft für bestimmte Anwendungen Riemen mit einer Rotationsrichtung angeboten werden.